politischer Frühschoppen 02. Juni 2013

Geruchsbelästigung durch Klärschlamm und Schädigung des Naturhaushaltes befürchtet

Der SPD – OV Ebensfeld traf sich am Sonntag, den 02. Juni 2013 in der Gaststätte Leicht in Pferdsfeld zum politischen Frühschoppen, um sich mit Bürgerinnen und Bürgern über kommunale Themen zu unterhalten.

Wiederholte Unmutsäußerungen wegen Ausbringen von Klärschlämmen, dadurch verursachte Geruchsbelästigung und befürchtete Schädigung des Naturhaushaltes gaben Anlas darüber zu diskutieren.
Eingangs führte Kurt Hammer aus: „Die Problematik ist im Raum um Unterneuses nicht neu. Der Bund Naturschutz hat dazu bereits 2007 in einer Veranstaltung Hintergrundinformationen gegeben und versucht den Interessenskonflikt zu entschärfen. Aber auch heute noch werden Klärschlämme scheinbar kostengünstig entsorgt und von Landwirten als günstige und effektive Dünger verwendet. Die Richtlinien und Verordnungen, wie umfangreich und kompliziert sie auch sein mögen, reichen nicht aus um die Risiken zu begrenzen. Da ist die Schaffung eines Klärschlamm Endschädigungsfonds, wie von der Landesanstalt für Landwirtschaft eingeführt, der falsche Ansatz.Vielmehr sollte das Ausbringungsverbot von Klärschlämmen, wie seit 2008 in Bayern gefordert, endlich verwirklicht werden. Schlämme enthalten auch organische Stoffe wie Weichmacher, Tenside und Desinfektionsmittel die nach Gesetz gar nicht analysiert werden müssen. Klärschlamm ist kein Dünger und die Landwirte sollten keine Entsorger sondern Nahrungsmittelproduzenten sein.“

Karsten Diller führte an: „Baden-Württemberg hat den Ausstieg aus der Klärschlammausbringung fast vollzogen. Seit über 10 Jahren arbeiten die am freiwilligen Ausstieg. Dort werden dank der Weitsichtigkeit der Kläranlagenbetreiber und kommunalen Entscheidungsträger über 90% der Klärschlämme getrocknet und energetisch genutzt.“

Georg Dusold bemerkte: „ Auch die Kläranlage in Rödengrund verbrennt ihren Klärschlämme im MHKW Coburg. Das ist eine umweltfreundliche Entsorgung die aber auch nicht umsonst zu haben ist. Die Verantwortung und Verpflichtung für eine saubere Natur sollte uns das aber wert sein.“

Abschließend bemerkt Kurt Hammer noch „Wie gefährlich das Ausbringen von Klärschlämmen in die Natur ist zeigen die starken Niederschläge der vergangenen Tage.

Die Palette der Schadstoffe wie giftige Schwermetalle, Krankheitserreger, Rückstände von Arzneimittel, Weichmacher usw. bleiben nicht auf den einmal ausgebrachten Feldern sondern schwämmen sich in die umliegenden Flächen aus, gelangen in Bäche, Flüsse und irgendwann auch ins Grundwasser. Das Beste für uns und unsere Natur ist auf die Ausbringung von Klärschlämmen jetzt zu verzichten und nicht erst auf Verbote zu warten.“

Kurt Hammer