Der SPD – OV Ebensfeld traf sich am Sonntag, den 07.Oktober 2012 in der Gaststätte Engelhardt zum politischen Frühschoppen. In zwangloser Atmosphäre wurden unter anderem aktuelle kommunalpolitische Themen angesprochen und diskutiert. Und da gibt es in Ebensfeld zur Zeit viel zu erzählen.
Wie vielfach schon berichtet geht es um die Planfeststellung, die in Bayreuth am 31.Juli von der Autobahndirektion Nordbayern verabschiedet wurde. Da stehen die nachträglichen Lärmschutzmaßnahmen zwischen nördlich der Anschlussstelle Bad Staffelstein- Kurzentrum und südlich der Anschlussstelle Ebensfeld an. Bad Staffelstein bekommt demnach eine aktive Lärmschutzmaßnahme mit einer Gesamtlänge von 1544 Metern und einer maximalen Höhe von elf Metern. Ortschaften auf der anderen Seite wie Horsdorf und Wolfsdorf gehen leer aus. Und genau so leer geht es in Ebensfeld, Kutzenberg, Unterneuses und Pferdsfeld aus.
Laut Planfeststellungsverfahren wären im Gemeindebereich lediglich 4 Familien betroffen bei denen der Grenzwert, welcher bei 49 Dezibel liegt, überschritten wird. Das rechtfertige keine aktive Lärmschutzmaßnahme. In wie weit sich der Lärmpegel von der A73 an die offiziell anerkannten Rechenverfahren und Datenerhebungen, Prognosen und Modalitäten hält bleibt abzuwarten.
Bis zum 12.Oktober ist noch Gelegenheit dazu. Der SPD-Ortsverein Ebensfeld empfiehlt: Bringt euere Einwendungen jetzt vor. Auch der Marktgemeinderat selbst wird Einwendungen erheben und den Bürgern bei Bedarf bei der Erstellung ihrer Einwendung unterstützen.
Aber wer denkt, dass das für Ebensfeld schon alles war in Sachen Lärmbelästigung, der wird enttäuscht werden. Da ist ja noch die Bundesstraße 173 direkt durch den Ort und weiter geht es mit der Bahnstrecke und dem Neubaustreckenanschluss bei Ebensfeld.
Aus der nicht verbindlichen Bekanntmachung der Bauarbeiten für die Eisenbahnlinie - Versorgungssektor Anschluß in Ebensfeld an die Bestandsstrecke lässt sich nur erahnen, was da an Beeinträchtigungen und Lärm auf uns zukommt. Vollständig zu finden unter link .
Auf einer Strecke von 6,2 Km , beginnend bei Zapfendorf bis Ausfädelung der Neubaustrecke bei Ebensfeld wird eine Menge Erde bewegt und Landschaft umgestaltet. Nur einige Auszüge aus der Vorankündigung der Erdbauarbeiten in dem kurzen Abschnitt. Ca. 405 000 m³ Erdbau, 254 000 m³ Bahnkörperunterbau, ca. 30 km Gleisoberbau, 26 Weichen, ca. 7,7 km Lärmschutzwände, 65 000 m³ Lärmschutzwall, 25 000 m³ Massentransport, ca. 9,5 km Entwässerungsleitungen, ca. 21 km Kabeltröge, ca. 80 Stück Kabelschächte, ca. 200 m Stützwände, 950 Stück Mastgründungen für Oberleitung, Verlegung der Mainschleife mit ca. 45 000 m³ Erdarbeiten, 4 Eisenbahnüberführungen, 2 Straßenüberführungen, ca. 1 km Straße, ca. 1 500m³ Abbruch umbauter Raum, 2 Außenbahnsteige incl. Ausstattung und Wegleitsystem, 5 km EEA 50/16,7 Hz Stromversorgung, Neubau Betonschalthaus incl. Erneuerung Innenanlage Sbl 60, Baufeldfreimachung.
Voraussichtlicher Beginn der Vergabeverfahren ist der 01.10.2013. Da geht es los mit den Baulärm. Der Abschluss soll am 31.12.2015 sein. Dann fällt zumindest die Lärmbelästigung durch die Bautätigkeiten an der Bahnstrecke weg.
Bleiben wird aber dann die Lärmbelastung durch den Betrieb der vorhandenen und der neuen Bahnstrecke, den Verkehr der bestehenden Bundesstrasse 173 durch Ebensfeld und die sicher noch stark anwachsenden Lärmbelastung von der A73.
Lärm beeinflusst unsere Lebensqualität und macht krank. Zum Thema Lärmproblem und Lärmwirkung ist unter link einiges Interessantes zu finden.
Ebensfeld braucht Lärmschutzmaßnahmen an der A73 damit das Tor zum Gottesgarten zukünftig auch lebenswert bleibt.
Kurt Hammer