Ebensfelder SPD und Kandidaten Simon Moritz, Ralf Pohl, Harald Konietzko und Hans-Peter Marx informieren sich während eines Betriebsbesuches bei der Baufirma Raab.
Eingangs begrüßte Kurt Hammer neben den Kandidaten alle Genossen aus Bad Staffelstein und Ebensfeld. Besonders bedankte er sich bei Gisela Raab und Wolfgang Schubert Raab, die es ermöglicht haben den Betrieb zu besichtigen um einiges über energieeffizientes und ökologisches Bauen zu erfahren.
Kurt Hammer führte weiter aus:
"Es ist schon lange bekannt und viel darüber gesagt worden. Der Bevölkerungsrückgang in den ländlichen Regionen ist ein großes Problem.
Junge Menschen orientieren sich in Richtung der größeren Städte und Industriezentren. Das ist Verständlich, denn irgendwo müssen sie ja ihr Geld zum Leben verdienen. Auch wer zum Studium aus dem Landkreis weg muss kommt nur selten wieder in die Region zurück.
Im Landkreis Lichtenfels ist die Bevölkerung im Zeitraum von 2004 bis 2009 um -2,91% gewachsen. Das ist ein Rückgang um 2057 Personen. Wenn sich das so fortsetzt ist in 170 Jahren der Landkreis ausgestorben.
Und was tun die Regierenden in Bund und Land dagegen?
Nichts, zumindest nicht wirkungsvolles. Die ländliche Bevölkerung schrumpft weiter. Die Förderungen werden immer weniger, die fließen mehr in den Süden. Die Infrastruktur wird stark vernachlässigt.
In Ebensfeld schaut es da etwas besser aus. Wir haben den kleinsten minus Bevölkerungswachstum im Landkreis von nur 0,48%. Darauf sind wir natürlich stolz.
Großen Anteil daran haben unsere ortsansässigen Betriebe wie die Baufirma Raab.
Geschäftsleiter Wolfgang Schubert-Raab sowie Geschäftsleiterin Gisela Raab von der Firma Raab Baugesellschaft mbH & Co. KG informierten über das Bauunternehmen.
Mehr als 200 Beschäftigte finden einen sicheren Arbeitsplatz vor von denen 175 einheimische gewerbliche Bauhandwerker sind. Das Leistungsspektrum der Firma geht vom Hochbau, Tiefbau, Brücken-/Ingenieurbau, Schlüsselfertiges Bauen, Ökologisches Bauen Immobilien/Grundstücke.
Aktuell wird von der Firma Raab in Bad Staffelstein ein so genanntes „Sentinel-Haus“ mit Eigentumswohnungen erstellt. Auch wirkt das Unternehmen am Bau eines barrierefreien Wohnparks für Senioren in Coburg mit. Als Anregungen an die Politiker bemerkte Gisela Raab das es keine Wohnbauförderung für den Bau von nach ökologischen Kriterien erbauten Mietwohnungen mehr gebe, die speziell auf die Bedürfnisse von Menschen ausgerichtet sind, die aufgrund von Krankheit nicht in gewöhnlichen Häusern wohnen können. Sorge bereitet der Firma Raab, dass sie dieses Jahr keinen neuen Auszubildenden gefunden hat. „Wir sind traditionsgemäß Ausbildungsbetrieb mit Leib und Seele“, erklärte Wolfgang Schubert-Raab, „aber wir kriegen keine Lehrlinge“.
„Die Luft wird sehr dünn im Landkreis. Es fehlen uns einfach die kräftigen jungen Männer“. Nun werde das Unternehmen sich in andere Regionen orientieren müssen, wenn es Auszubildende finden wolle.
Simon Moritz der 29-jährige Politologe aus Kulmbach ist Bundestagskandidat der SPD für den Wahlkreis 240. Er führte aus, dass die SPD als einzige Partei einen flächendeckenden, gesetzlichen Mindestlohn fordere, um der Beschäftigung von Arbeitnehmern im Niedriglohnsektor entgegen zu wirken. Erklärungen der schwarz-gelben Regierung, nach der Wahl einen Mindestlohn einzuführen bezeichnete der junge SPD-Politiker als unglaubwürdig. Als Chance für die Region betrachtet Moritz die Energiewende: „Die Energiewende ist ein wichtiges Thema für Oberfranken“.
Nach Meinung von Moritz sollten die Kommunen die Entwicklungen im Rahmen der Energiewende nutzen, indem sie sich von der Stromversorgung durch große Konzerne lösen und eine dezentrale Struktur aufbauen. Beispielsweise könnten Kommunen selbst als Investoren für Windräder auftreten.
SPD-Landtagskandidat für die Landkreise Lichtenfels und Kronach, Dr. Ralf Pohl, möchte ins Münchner Maximilianeum einziehen. „Die Zeit ist reif für eine andere Politik und das geht nur mit einer anderen Regierung.“ So meint der 48-jährige Dozent der Wirtschaftswissenschaften aus Theisenort. Einsetzen will er sich vor allem für die Verbesserung der Verkehrsanbindung der Region, für Änderungen in der bayerischen Regionalpolitik zugunsten einer „Stärkung Oberfrankens als Lebens- und Wirtschaftsraum“ und für einen Finanzausgleich zwischen Landkreisen und Kommunen.
Die gleichen politischen Ziele verfolgt Harald Konietzko aus Bad Staffelstein, der als Zweitstimmenkandidat für den Landtag antritt. Der 53-jährige Heilerziehungspfleger steht voll hinter Pohl: „Ich möchte, dass aus unserer Gegend möglichst viele Ralf Pohl wählen“ und wünscht sich für die Landtagswahl: „Ich hoffe, dass wir es dieses Jahr schaffen, dass die CSU nicht mehr die alleinige Herrschaft hat.“
Als SPD-Zweitstimmenkandidat in den Bezirkstag einziehen will Hans Peter Marx. Der 55-jährige Bauingenieur aus Burgkunstadt möchte sich vor allem für die Vereinbarung „auskömmlicher und vernünftiger Pflegesätze“ im Rahmen der überörtlichen Sozialhilfe einsetzen.