Wenn die Neubaustrecke Ebensfeld - Erfurt 2017 in Betrieb geht wird es wohl auch zu ende sein mit dem ICEHalt in Lichtenfels. SPD-Bundestagskandidat Simon Moritz hat am 13.08.2013 eingeladen darüber und über die möglichen Folgen mit Bundestagsabgeordneter Martin Burkert, Landesgruppenchef der bayerischen SPD und Mitglied des Verkehrsausschusses, Dr. Ralf Pohl, Landtagskandidat, MdL Susann Biedefeld, ehemaliger Landtagsabgeordnete Otto Schuhmann, Stadt- und Kreisrat Winfred Bogdahn, Inhaberin des Bahnhofkiosks, Gertraud Dorsch, lichtenfelser- und ebensfelder Bürger zu diskutieren.
Dr. Ralf Pohl, Landtagskandidat, sieht Lichtenfels zukünftig von den Bahnfernstrecken abgehängt. Er favorisierte eine IC-Linie Leipzig-Nürnberg ab 2017 mit Halt in Kronach und Lichtenfels. Hier müssten bereits jetzt die Weichen gestellt werden. Er forderte eine Verbesserung des öffentlichen Personennahverkehrs unter Berücksichtigung des demographischen Wandels. Er sieht den Freistaat Bayern beim Regionalverkehr in der Pflicht.
„Nach der Inbetriebnahme der Neubaustrecke Ebensfeld-Erfurt darf die Region nicht schlechter als vorher gestellt werden. Mit dem Halt in Coburg in Tagesrandzeiten sei es nicht getan und ist überdies noch mit einem großen Fragezeichen versehen“ meint Susann Biedefeld.
„Schienenverkehr ist Daseinsvorsorge“, machte Bundestagskandidat Simon Moritz deutlich. Er betonte die volkswirtschaftliche Bedeutung der Bahn, die nicht nur wirtschaftlich ausgerichtet sein dürfe. Er machte sich stark für die Elektrifizierung der Bahnstrecke von Lichtenfels nach Kulmbach. Moritz forderte die Liberalisierung des Bus-Fernreiseverkehrs. Er bedauerte, dass der Bundestag den Vorschlag der SPD abgelehnt hätte, eine Maut für Fernreisebusse einzuführen, um damit die Infrastruktur an den Haltestellen zu verbessern. Die Bahn und auch der Bund sähen sich nicht in der Pflicht, sondern die Kommunen müssten jetzt die Kosten tragen.
Zur Unendlichen Geschichte Bahnhofstoilette forderte Winfred Bogdahn den Gesetzgeber auf, für öffentliche Toiletten in den Bahnhöfen zu sorgen. Er schob die Schuld an der geschlossenen Toilette nicht nur der Bahn zu. Sie habe sich bereit erklärt, für den Unterhalt zu sorgen, falls die Stadt Lichtenfels, die Sanierung übernehme. Dies sei im Stadtrat mehrheitlich nicht durchzusetzen gewesen. Er betonte, dass
hier noch nicht das letzte Wort gesprochen sei.
Bundestagsabgeordneter Martin Burkert sieht die Zukunft des Schienenverkehrs nicht gerade optimistisch.
Die schleppende Entwicklung im Schienenverkehr in Deutschland lastete er der Regierung an. Sie gebe in den Ausschreibungen für die Fahrpläne vor, wann und wo ein Zug halte, oder in welcher Zeit ein Bahnhof geöffnet oder geschlossen wird. Die zur Verfügung stehenden Mittel zur Sanierung oder den Ausbau des
Schienennetzes und der Bahnhöfe würden nicht ausgegeben, kritisierte er. „Alles was mit der Bahn zu tun hat, schiebt die Regierung vor sich her“.
Anregungen aus der Gesprächsrunde will er mit nach Berlin nehmen und dem Verkehrsausschuss vorlegen.